Im Rahmen der Weiterbildung für Absolventinnen und Absolventen startete die Akademie der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen gGmbH wiederholt einen Fachvortrag zum Thema Büro- und Projektwirtschaftlichkeit, Kennzahlen, Kalkulation und Wirtschaftlichkeitsprüfung im Architektur- und Ingenieurbüro.
Referent Selinger leitete wieder diese Ganztages-Veranstaltung. Von den Teilnehmern war bereits ein kleinerer Teil im freiberuflichen Status. Der Großteil der angestellten Kolleginnen und Kollegen befasst sich jedoch schon damit, in die eigene Freiberuflichkeit zu gehen.
Fragen der eigenen Marktposition und Erkenntnisse der strategischen Büroausrichtung sind im Gesamtzusammenhang und in Bezug auf das Thema der Wirtschaft zu klären. Vor diesem Hintergrund ging Selinger zuerst auf die marketingspezifischen Rahmenbedingungen ein, bevor er zum wirtschaftsspezifischen Teil überleitete. Flankierend – so wie die Zeit es zuließ, wurde auf gesellschaftsrechtliche Konstruktionen und Rahmenbedingungen verwiesen (Rechtsscheinhaftung, Anscheinssozietät, Falschfirmierung, Haftung, Innengesellschaft, GbR, Partnermodelle etc.).
Ein Ziel soll darin gesehen werden, dass Architekten und Ingenieure den Zugang zu den Themenbereichen des Marketings und insbesondere der Wirtschaft finden. Daher wurden im Rahmen dieser Veranstaltung – bezogen auf den Themenbereich der Wirtschaft – bewusst keine komplizierten Daten- und Verhältnisparameter in den Vordergrund gestellt, sondern Kennzahlen, Richt- und Referenzwerte (einfache Bildsprache in PowerPoint). Mehr Tiefgang kann dann in den spezifischen Wirtschaftsseminaren erfolgen, die von der Architektenkammer NRW ebenfalls angeboten werden und i.d.R. direkt im Haus der Architekten in Düsseldorf stattfinden. Im Verlauf der Veranstaltung wurden die Teilnehmer immer wieder aufgefordert, ihre eigenen Kennzahlen einzuschätzen und in den dafür vorgesehenen Bilddokumentationen einzutragen, um sie so später abgleichen zu können. Auf dieser Basis wurde dann der Bezug zur Kalkulation von Stundensätzen und zum ersten Projekt-Controlling hergestellt (Grenzwertlinienverlauf / linear üb. die LPH, kumulierte Verläufe mit Begrenzungswert). Aufgefallen war auch bei dieser Veranstaltung, dass in vielen Büros zwar die Stunden notiert werden, jedoch sehr selten auf die Projekte hin ausgewertet werden. Hier sollten die ersten Ansätze für Verbesserungsmaßnahmen erfolgen!
Abschließend gilt der Dank den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die den Tagesablauf positiv mitgestaltet haben und auch immer wieder Fragen aus der großen Masse heraus gestellt haben (was letztendlich bei Großveranstaltungen seltener der Fall ist). Auch gilt der Dank der Teilnehmerin (aus Österreich), welche sich getraut hat (Thema Kommunikation als eine der vier Disziplinen), das Referat kurzzeitig zu übernehmen. Allgemein gilt wieder der Dank für die sehr gute Bewertung in den ausgelegten Beurteilungsbögen.